Ohne Rhythmus läuft gar nichts in der Musik und zwar unabhängig vom Musikstil! Jede musikalische Stilrichtung hat rhythmische Vorlieben verankert, vom einfachen "four on the floor" Beat über Shuffle-Rhythmen (z.B. im Blues oder Blues-Rock) bis zu komplexen Polyrhythmen im Jazz oder Fusion. Grundsätzlich gilt es komplexe Rhythmen auch über dein Gehör zu erfassen. Aber da stößt man schnell an die Grenzen des Machbaren, denn viele komplexe Rhythmen lernt man nur dann, wenn man sie langsam auszählt. Jeder Schlagzeuger wird dir das bestätigen. Und um Rhythmen auszählen zu können oder um überhaupt Noten oder Tabulatur (TABs) umsetzen zu können, muss man erstmal in der Lage sein die rhythmische Notation zu lesen.
Denn was nützen die besten TABs und tollsten Noten, wenn du die darin enthaltene Rhythmik gar nicht verstehst und nicht ansatzweise lesen kannst?
Richtig! Ohne rhythmische Notations-Kenntnisse (und die gelten nunmal auch für die Tabulatur...) ist es absolut wertlos...
Erst die Fähigkeit - zumindest langsam ausgezählt - einen Rhythmus zu erfassen, machen Tabulatur- oder Notenhefte bzw. Partituren und entsprechende Tutorials mit Rhythmusnotation wertvoll für dich. Ohne entsprechende Audioaufnahmen bist du ansonsten komplett aufgeschmissen mit dem allerbesten Lehrmaterial.
Aber keine Sorge: Mit diesem Problem bist du nicht allein, sondern befindest dich in allerbester Gesellschaft! Auch ich hatte früher extreme Schwierigkeiten Noten oder TABs rhythmisch richtig umzusetzen. Dadurch war auch mein Rhythmus-Repertoire etwas eingeschränkt und ich konnte bestimmte Rhythmen auch noch nicht nach Gehör umsetzen, was mich damals ziemlich wurmte. So sehr, dass ich mir irgendwann eine Snare-Schule für Schlagzeuger kaufte und regelmäßig trainierte, um die darin enthaltenen Rhythmen korrekt auszuzählen und und zu klatschen. Ich übte immer weiter bis ich in der Lage war auch komplexe Rhythmen sauber auszuzählen, zu lesen und fehlerfrei umzusetzen. Durch die vielen verschiedenen geübten Rhythmen erweiterte ich auch mein Rhythmus-Repertoire und damit meine Fähigkeiten auch über die Ohren schnell Rhythmen zu erfassen. Glaube mir, diese rhythmischen Grundlagen machen einen ganz anderen Musiker aus dir! Es geht nicht nur darum Noten oder TABs lesen zu können und umzusetzen. Nein, es geht grundsätzlich darum sich ein breites Spektrum an Rhythmus Know How anzueignen, einfach weil es dich flexibler macht, du dadurch selbst lernst andere und auch spannendere rhythmische Ideen zu entwicklen und es darum geht einfach ein besserer Musiker zu werden.
Der Rhythmus und das Rhythmuslesen: Warum es für Musiker so wichtig ist
Als Musiker weißt du, dass der Rhythmus das Herzstück jeder Musik ist. Egal, ob du Gitarre spielst, Schlagzeug klopfst oder ein anderes Instrument spielst – ohne den richtigen Rhythmus fehlt einfach alles. Aber wie kannst du sicherstellen, dass du den Takt richtig erwischst bzw. die Rhythmen richtig umsetzet, wenn du auf Noten oder Tabulaturen blickst? Ganz einfach: Rhythmuslesen!
Warum ist Rhythmuslesen so wichtig?
Rhythmuslesen ist wie das Übersetzen einer anderen Sprache. Es geht um die Musikersprache. Jeder in der Band sollte wissen was gemeint ist, wenn der Schlagzeuger vorschlägt die dritte Achtel im 4.Takt zu betonen! Du kannst die Noten oder Tabs vor dir haben, aber ohne ein gutes Verständnis des Rhythmus' verlierst du schnell den Faden. Der Rhythmus bzw. diei Rhythmusnotation zeigt dir, wie lange jede Note klingt und wann der nächste Anschlag kommt. Ohne diese Info verlierst du bei Noten, TABs & Leadsheets schenll den Überblick.
Die Kommunikation unter Musikern
Egal, ob du in einer Band spielst oder mit anderen Musikern "jamst", der Rhythmus ist das gemeinsame "Vokabular", das euch verbindet. Wenn alle Musiker denselben Rhythmus verstehen, können sie nahtlos miteinander spielen – selbst wenn sie die Melodie oder Harmonie noch nicht ganz draufhaben. Auch für das Micro-Timing, das den eigentlichen "Groove" bestimmt ist das ganz entscheidend. Ein erfahrener Musiker erkennt sofort, wenn der Rhythmus stimmt oder ob einer aus dem Takt geraten ist.
Vom Papier zur Umsetzung
Aber Rhythmuslesen bedeutet nicht nur, dass du weißt, wie man Takte zählt. Es hilft dir auch, die Noten und TABs richtig umzusetzen. Wenn du in der Partitur siehst, dass eine Note eine bestimmte Länge hat oder ein Schlag auf den "Off-Beat" gesetzt wird (also zwischen 2 Zählzeiten), musst du das in deinem Kopf umsetzen können, um es in der Praxis richtig zu spielen. Das klappt nur, wenn du ein Gefühl für den Rhythmus hast. Und dieses trainiert man am besten mit Klatschübungen zum besseren Verständnis von rhythmischer Notation, bis diese Übungen in dein individuelles "Ryhthmus-Repertoire" einfließen und irgendwann übergehen.
Fazit
Rhythmuslesen ist eine der grundlegenden Fähigkeiten für jeden Musiker. Es hilft dir nicht nur dabei, Noten und TABs (Tabulatur) richtig zu interpretieren, sondern sorgt auch dafür, dass du als Teil eines Ensembles flüssig und synchron mit deinen Mitmusikern spielen kannst. Zudem erweitert es dein rhythmisches Repertoire und deine entsprechenden musikalischen Fähigkeiten erheblich. Also, wenn du noch nicht so fit im Rhythmuslesen bist, wird es höchste Zeit, diese Fähigkeit zu trainieren – dein Timing, dein Groove-Feeling und dein Zusammenspiel mit anderen Musikern werden es dir danken!
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